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persönlich
„Tierwohl ist nicht nur ein wichtiges ethisches Thema, sondern auch entscheidend für die Wertschöpfung.“
Who is Who
Olaf Hauf
ist Mitglied der Geschäfts leitung und leitet den
Vertrieb National der
R&S Vertriebs GmbH. Als Metzger und Fleischsommelier engagiert er sich für hoch wertige Fleischprodukte. Außerhalb des Jobs begeistert er sich für Reisen und fährt gern klassische Autos.
Die R&S Gruppe
ist mit einem Sortiment
von über 800 Wurst und SchinkenSpezialitäten sowie MarkenfleischProdukten aus ganz Europa eines der führen den Vertriebsunternehmen
in diesem Bereich. Der Gesamtumsatz lag 2020
bei 175 Mio. Euro. Die besondere Innovationskraft des mittelständischen Unternehmens wurde
jüngst mit dem begehrten TOP 100Siegel 2021 ausgezeichnet.
Was fasziniert Sie an der Fleischbranche ?
Als Fleischsommelier finde ich es besonders spannend, dass sie immer neue Trends hervorbringt. So ist
zum Beispiel hochwertiges Fleisch sowie die Art der Zubereitung ein Riesenthema geworden. Dazu kommt, dass der Fokus auf das Tierwohl stärker wird – nicht nur ein wichtiges ethisches Thema, sondern auch eine entscheidende Frage der Wertschöpfung.
Welches ist in Ihren Augen
der wichtigste Trend der Branche ?
Grillen ist in den letzten Jahren immer mehr
zum Lifestyle avanciert. BBQ – das heißt geradezu unbegrenzte Möglichkeiten bei der Zubereitung von Fleisch. Ein guter Grill ist heutzutage ein Must-have und befeuert die Grilllust zusätzlich. Und wer sich einen aufwändigen Grill gönnt, schaut auch beim Fleisch auf das Besondere. So landen immer mehr Special Cuts auf dem Rost, die eine tolle Renaissance erleben. Burger bleiben beliebt, auch aus gezupftem Fleisch als Pulled Beef oder Pulled Lamb.
Welche Leistung der Branche
finden Sie besonders beeindruckend ?
Die Branche wird mutiger, besonders was Nischen- produkte und ihre Vermarktung angeht. Das Prinzip „from nose to tail“ erfährt eine immer höhere Akzeptanz. Herkunft, Tierwohl und Haltungsform sind wichtig. Alles Dinge, die wir bei R&S schon lange in unsere Konzepte einbringen. Unser Markenfleisch- programm „Château Boeuf“ für französisches Jung- bullenfleisch darf jetzt das zweitbeste Label der Initiative Tierwohl für die „Haltungsform 3“ tragen. Darauf sind wir sehr stolz.
Welches Fleischprodukt bevorzugen Sie ?
Entrecôte Boys Cut und Original Südtiroler Speck von Merano Speck.
Haben Sie Ihren Traumberuf ?
Was wären Sie sonst gerne geworden ?
Ja, Metzger. Sonst wäre ich gern Pilot geworden: Ich sitze gerne vorn und übernehme auch sonst mit Vergnügen führende Aufgaben und Verantwortung.
Welche besonderen Eigenschaften müssen andere beim Umgang mit Ihnen in Kauf nehmen ?
Große Ungeduld und Ehrgeiz.
Wie gehen Sie mit Stress um ?
Manchmal bin ich zunächst aufbrausend, doch dann werde ich zielorientiert und fokussiert. Dazu sammle ich mich für ein paar Augenblicke oder verlasse kurz den Ort des Geschehens, um die nötige Distanz zu schaffen. Anschließend gehe ich das Problem konstruktiv an.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit ? Wobei können Sie entspannen ?
Ich reise gern. Am liebsten in die Berge oder ans Meer. Zuhause entspanne ich beim Oldtimer fahren, dabei kann ich den Kopf gut freibekommen.
Was bezeichnen Sie als Heimat ?
Meine Heimat ist Berlin, wo ich geboren wurde. Doch mein Zuhause ist Kettwig – der schönste Stadt- teil von Essen.
Was erfüllt Sie mit Hoffnung ?
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben ?
Mit großer Hoffnung erfüllt mich, dass wir bald alle geimpft sein werden und unser Leben damit wieder zur Normalität zurückfinden kann. Sorgen bereitet mir der Gedanke, dass ein Wechsel der Führungspo- litiker große Probleme oder Nachteile mit sich bringt und darunter die Wahrnehmung in der Welt leidet.
Wenn Sie einem Kind nur einen Rat geben könnten – welcher wäre das ?
Glaube immer an Dich selbst. Sei ehrlich und bleibe Dir selbst treu. Schätze den Rückhalt der Familie, denn sie ist ein wichtiges Element im Leben.
Warum lesen Sie das FleischMagazin ?
Im FleischMagazin kann ich neue Trends entdecken und so auf dem Laufenden bleiben. Vorgestellte Statistiken sind wichtig für meine Arbeit. Auch beobachte ich gern die Wettbewerber.