Page 6 - FL_05-2021
P. 6

 International
GROSSBRITANNIEN
Agriculture and Horticulture Development Board: Die Mar- keting-Organisation der englischen Land- und Ernährungs- wirtschaft, AHDB, hat in einem Bericht die Chancen für die Schaf- und Lammfleischindustrie des Landes beleuchtet. Untersucht wurden drei Schlüsselbereiche: die veränderten Handelsbeziehungen Großbritanniens mit der EU und an- deren Teilen der Welt; die Verschiebung der englischen Ag- rarpolitik und das Auslaufen der Direktzahlungen sowie die Einstellungen und das Einkaufsverhalten der Verbraucher im In- und Ausland. Neben den offenbaren Problemen wie schwierigeren Handelsbeziehungen mit der EU zeigt der Be- richt auch Chancen für das Segment auf. Unter anderem die gestiegene Nachfrage nach Schaffleisch im asiatisch-pazifi- schen Raum, eine mögliche Vergrößerung des Halal-Sektors im Inland oder die Bereitstellung von mehr digitalen Lösun- gen zur Überwindung der Bürokratie.
EUROPA
EU-Kommission: Für das Jahr 2020 bilanziert die Kommis- sion gute Ergebnisse bei den Agrarexporten. Der Wert der Lebensmittelexporte konnte auf 184,3 Mrd. Euro (plus 1,4 Prozent gegenüber 2019) gesteigert werden, während die Importe auf 122,2 Mrd. Euro (plus 0,5 Prozent) stiegen. Da- mit belief sich die Handelsbilanz für 2020 auf einen Über- schuss von 62 Mrd. Euro, was einem Plus von 3 Prozent ge- genüber 2019 entspricht. China, die Schweiz sowie der Nahe Osten und Nordafrika waren die wichtigsten Wachstums- märkte und insbesondere die Schweinefleischlieferungen nach China haben den Zuwachs vorangetrieben. Insgesamt wurde für 2,12 Mrd. Euro mehr Schweinefleisch exportiert als noch 2019.
NEUSEELAND
Meat Industry Association: DerVerbandderFleischindustrie (MIA) begrüßt die Beschlüsse der neuseeländischen Regie- rung, finanzielle Mittel zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bereitzustellen. Damit komme der Rotfleischsektor seinem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu arbeiten, ein gutes Stück nä- her. Es gehe in erster Linie darum, den Einsatz von Kohle für das Beheizen von Produktionsanlagen zu reduzieren. Einige Fleischverarbeiter, insbesondere auf der Südinsel, wo es kei- ne Erdgasversorgung gibt, setzen den fossilen Brennstoff ein, um Anlagenkessel zu betreiben. Für die Umstellung der An- lagen auf moderne Technologien wie zum Beispiel Wärme- pumpen und Biomasse, braucht es finanzielle Unterstützung. Die Fleischbranche ist Neuseelands größte verarbeitende In- dustrie und der zweitgrößte Warenexporteur des Landes – sie erwirtschaftet jedes Jahr Exporteinnahmen in Höhe von fast 10 Mrd. US-Dollar.
SPANIEN
Provacuno: Die Promotion-Organisation der spanischen Rindfleischindustrie startet mit Hilfe einer Kofinanzierung durch die EU eine Informations- und Werbekampagne in mehreren Ländern. Mit dem auf drei Jahre angelegten Pro- jekt ,What Wonderful Beef 2.0‘ soll dank Werbekampagnen in den vier wichtigsten Exportdestinationen Japan, Vietnam, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien der Abverkauf von spanischem Rindfleisch gesteigert werden. Im Rahmen des Projektes, das in der zweiten Hälfte des Jahres starten soll, werden mit verschiedenen Aktionen die Vorzü- ge von spanischem Rindfleisch herausgestellt. Provacuno hat sich mit über 120 weiteren Projekten um die Unterstützung der EU beworben und mit den vorgestellten Ideen die Aus- schreibung gewonnen.
BELGIEN
Belgian Meat Office: BePork heißt der neue Standard für belgisches Schweinefleisch. Das QS-fähige generische Qua- litätssicherungssystem wurde Anfang 2021 eingeführt. Es kombiniert das frühere Certus-Prüfsiegelprogramm für Schweinefleisch mit dem CodiplanPLUS-System für leben- de Schweine. Mit dem Certus-Prüfsiegel konnte frisches Schweinefleisch in das deutsche QS-System geliefert wer- den; das CodiplanPLUS-Zertifikat hingegen erleichterte den Lebendexport von Schweinen. Standardgeber des neuen Prüfsiegels bleibt die unter dem Dach von Flanderns Agrar- Marketing-Büro VLAM in Brüssel angesiedelte Belpork, eine Nonprofitorganisation. Mehr als 60 Prozent der belgischen Schweinehalter sind in BePork eingebunden, sie stehen für 80 Prozent der Schweinefleischproduktion des Landes.
RUSSLAND
Russian Agricultural Bank: Das Branchennetzwerk RusAg hat die am schnellsten wachsenden Kategorien bei den russischen Agrarexporten zusammengefasst. Demnach sind in den letz- ten fünf Jahren die russischen Zuckerexporte mit einer durch- schnittlichen jährlichen Rate von 128 Prozent pro Jahr gestie- gen, die Schweinefleischexporte um 96 Prozent, die Exporte von Raps- und Sonnenblumenkernen um 75 bzw. 70 Prozent und die Exporte von Geflügelfleisch um 41 Prozent jährlich. Der heimische Lebensmittelmarkt habe eine gewissen Sätti- gung erreicht, daher gewinnen Exporte an Bedeutung. Im Jahr 2020 beliefen sich laut RusAg die Gesamtexporte von Zucker, Ölsaaten und Fleisch auf 3,4 Mrd. US-Dollar. Die Gesamtheit aller Agrarexporte lag bei 34 Mrd. US-Dollar. Wichtigste Kate- gorien blieben die traditionellen Getreide-, Fisch-/Krebs- so- wie Öl-/Fettprodukte. Geliefert wurde in mehr als 150 Länder. China bleibt Hauptabnehmer, hat seine Importe aus Russland durchschnittlich um 24 Prozent pro Jahr gesteigert.
              6 FleischMagazin 5/2021





















































































   4   5   6   7   8