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persönlich
„Unternehmen müssen mehr Lifestyle und positive Akzente
mit ihren Produkten transportieren.“
Who is Who
Robert Römer
ist gelernter Metzger und studierter Oecotrophologe. Bei der Bonner QS verantwor- tet er seit mehreren Jahren die Bereiche Fleisch und Fleischwaren sowie LEH. Auch als passionierter Hobbykoch kennt er sich
mit Fleisch und seiner Zubereitung bestens aus.
Die QS Qualität
und Sicherheit GmbH organisiert das von der
Agrar- und Ernährungswirt- schaft im Jahr 2001 ins Leben gerufene QS-Prüfsystem.
Das Qualitätssicherungssystem umfasst alle Produktions- und Handelsstufen von Fleisch- und Fleischwaren sowie weiterer Lebensmittel.
Was fasziniert Sie an der Fleischbranche ?
Gerade die letzten Monate haben gezeigt, in welchem Spannungsfeld sich die Fleischbranche bewegt: Heute ist sie systemrelevant, morgen steht sie am Pranger.
In diesem Spagat richtige Entscheidungen zu fällen, Trends und Themen vorauszudenken finde ich faszi- nierend. Die Aufgaben und Leistungen der Branche sind so vielfältig und innovativ, dass es nie langweilig wird. Auch die Menschen, die tagtäglich ihre Arbeit verrichten und so viel positive Energie mitbringen beeindrucken mich.
Welches ist in Ihren Augen
der wichtigste Trend der Branche ?
Die Digitalisierung. Konventionelle Medien verlieren an Bedeutung und das Mobiltelefon von heute wird vermutlich bald ersetzt. Miteinander vernetzte Geräte teilen sich dann eine Interaktionsoberfläche und werden für anstehende Aufgaben genutzt. Das ist gerade für unseren Bereich der Qualitätssicherung
entlang der gesamten Wertschöpfungskette span- nend. Außerdem zwingt das veränderte Konsum- verhalten von Fleisch und Wurst die Unternehmen, viel mehr Lifestyle und positive Akzente mit den Produkten zu transportieren und zu noch mehr Transparenz. Sie müssen sich auch viel intensiver moderner Technologien bedienen, denn die Kommunikation ändert sich.
Welche Leistung der Branche finden Sie besonders beeindruckend ?
Die Verständigung der Branche auf die gemeinsamen Ziele und Inhalte der Initiative Tierwohl, die 2021 bereits in ihre 3. Phase einsteigt.
Welches Fleischprodukt bevorzugen Sie ?
Dafür reicht der Platz nicht. Ich esse fast alles an Fleisch und Wurst, finde es aber wichtig, dass bei einem Fleischstück der Eigengeschmack zur Geltung kommt. Dann reichen Salz und Pfeffer als Gewürz. Und Wurst sollte nicht zu scharf sein, sonst schmecke ich die guten Zutaten darin nicht mehr.
Haben Sie Ihren Traumberuf ?
Was wären Sie sonst gerne geworden ?
Ja, das würde ich an den meisten Tagen behaupten. An den restlichen Tagen wäre ich dann am liebsten Berater von Donald Trump; das wäre einfacher ?
Welche besonderen Eigenschaften
müssen andere beim Umgang mit Ihnen
in Kauf nehmen ?
Ich bin oft gut gelaunt und habe einen flapsigen Spruch parat. Ungeduldig werde ich, wenn ich jeman- dem alles von Anfang an erklären muss, weil er oder sie keine Lust hatte, sich selbst schlau zu machen.
Wie gehen Sie mit Stress um ?
Ganz gut, solange ich mich zwei- bis dreimal pro Woche ablenken kann.
Was machen Sie gerne in ihrer Freizeit; wobei können Sie entspannen ? Unternehmungen mit der Familie, Fußball spielen oder schauen, Fahrrad oder Motorrad fahren und meine RC-Autos.
Was erfüllt Sie mit Hoffnung ?
Dass wir viele gute Betriebe und großartige Menschen in der Branche haben, die für eine positive Entwick- lung stehen.
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben ?
Dass man alle Beteiligten überzeugen und mitneh- men kann. Dazu fällt mir ein Satz von Einstein ein: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
Wenn Sie einem Kind nur einen Rat geben könnten – welcher wäre das ?
Erstaunlich, wie viel Meinung heutzutage bei so wenig Wissen verbreitet wird. Prüfe daher sorgfältig was
davon zutrifft und informiere dich aus unterschied- lichen Quellen.