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 Spektrum
Cornelius
Erfolgreich mit regionalem Wurstwaren-Sortiment
„2019 war ein schwieriges, aber gutes Jahr, die ersten Monate 2020 turbulent“, kommentiert Peter Cornelius, einer der füh- renden Hersteller von Pfälzer Wurstspezialitäten, die Entwick- lung seines Unternehmens. Kontinuierliches, moderates, auf Qualität ausgerichtetes Wachstum prägt seit jeher die Unter- nehmensentwicklung. So bilanziert Cornelius für das abgelau- fene Jahr einen Gesamtumsatz von 7 Mio. Euro und schließt damit sein Geschäftsjahr mit einem Plus von 1,8 Prozent ab. Den Sortimentskern bildet nach wie vor die Pfälzer Leber- wurst, die auch in Bio und fettreduziert auf dem Markt ist. Das aktuelle Jahr begann für das Unternehmen turbulent. In der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Krise sieht sich das Unternehmen aber gut aufgestellt. „Die Investitionen, die wir in die Fleischverarbeitung und in ein neues Umwelt-Manage- ment-System gesteckt haben, das Engagement unserer teils
langjährigen Mitarbeiter, die gefestigten Beziehungen, die wir zu unseren Zulieferern pflegen, all das hat dazu beigetragen, dass wir die Nachfragespitzen im ersten Quartal gut auffangen konnten“, erklärt Unternehmer Peter Cornelius.
SIAL 2020
Termin auf Oktober 2022 verschoben
Die Comexposium Group, Organisator der SIAL Paris, hat die ursprünglich für die vom 18. bis 22. Oktober 2020 geplan- te Messe wegen der durch Corona verursachten Pandemie verschoben. Ein internationales Ereignis dieser Größenord- nung sei unter den derzeit gegebenen Bedingungen nicht durchführbar, das hätten Umfragen bei Ausstellern und Besuchern ergeben. Die Mehrheit wünsche sich eine Ver- schiebung der Veranstaltung. Die Traditionsveranstaltung begrüßt alle zwei Jahre durchschnittlich 7.200 Aussteller aus 120 Ländern und rund 300.000 Besucher aus aller Welt.
   BMEL
Ernährungsreport 2020 beleuchtet Essgewohnheiten
Bereits zum fünften Mal hat das Bundesmi- nisterium für Ernährung und Landwirtschaft 1.000 repräsentativ ausgewählte Deutsche zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Die Umfrage fand zwischen Dezember 2019 und Januar 2020 statt und wurde im April um eine zusätzliche Befragung zu den Auswir- kungen der Corona-Krise ergänzt.
Herausgekommen ist ein aktuelles Bild des heimischen Koch- und Essverhaltens, dessen Ergebnis nicht überraschend ist: Es wird wieder mehr und gern gekocht, dabei auf saisonale und regionale Produkte geachtet. Fleisch hat erneut verloren, spielt jedoch nach wie vor eine wichtige Rolle – häufig wird flexitarischer Ernährung und damit dem redu- zierten Fleischkonsum der Vorzug gegeben. Vegetarische und vegane Ersatzprodukte sind im Trend, jedoch ist die Zahl der Veganer und Vegetarier in etwa gleich geblieben.
Die Corona-Krise hat nicht nur das Essver- halten vieler Menschen beeinflusst, sondern auch die Sicht auf die deutsche Landwirt- schaft. Die regionale Erzeugung wurde noch mehr in den Fokus gerückt. Dies ist ein Er- gebnis der jährlichen repräsentativen Forsa-
Umfrage im Auftrag des BMEL. Demnach gaben 39 Prozent der Befragten an, dass
die heimische Landwirtschaft für sie in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen hat. Die Befragung macht deutlich: Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wollen verstärkt auf saisonale Produkte mit kurzen Transportwegen zurückgreifen. 83 Prozent ist es daher wichtig bis sehr wichtig, dass ein Lebensmittel aus der Region kommt.
Auch das heimische Koch- und Essverhal- ten hat Corona bedingte Auswirkungen. 30 Prozent der befragten Verbraucher gaben an, dass sie aktuell häufiger als vor der Krise selbst zubereitete Speisen konsumieren, 28 Prozent essen öfter gemeinsam mit ihren Haushaltsmitgliedern, 21 Prozent kochen vermehrt gemeinsam. Grundsätzlich gilt:
Die Mehrheit der Deutschen (73 Prozent) kocht gerne – quer durch alle Altersgruppen. Allerdings schaffen es viele im Alltag nicht, regelmäßig zu kochen: So kochen 39 Prozent täglich, 40 Prozent stehen zwei bis dreimal pro Woche am Herd. Dieses Teil-Ergebnis ist nicht allzu überraschend, da während der Krise zunächst viele Restaurants geschlos- sen blieben und später mit eingeschränkter
Kapazität geöffnet hatten. Klassische Liefer- angebote wurden den Angaben zufolge nicht wesentlich häufiger genutzt, dafür jedoch der Service örtlicher Gastronomen in Anspruch genommen.
Gut die Hälfte der Befragten (55 Prozent) bezeichnet sich als Flexitarier und gibt an, bewusst ab und zu auf Fleisch zu verzich- ten. Knapp die Hälfte (49 Prozent) hat schon einmal oder öfter pflanzliche Alternativen
zu Milch, Käse oder Joghurt sowie Alterna- tivprodukte zu Fleischwaren (Fleischersatz) gekauft. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Die Neugier auf das Neue ist für 75 Prozent der Befragten ein Punkt, während 48 Prozent Tierwohl für wichtig halten. 43 Prozent kreuz- ten Geschmack und 37 Prozent Gesundheit als Gründe für den zumindest teilweisen Fleischverzicht an.
Ein staatliches Tierwohlkennzeichen wird laut BMEL von 81 Prozent der Befragten begrüßt und 45 Prozent würde bis zu 50 Prozent Auf- preis pro Kilogramm Fleisch akzeptieren. Die verbale Botschaft sei erfreulich, leider sieht es an der Theke oftmals noch anders aus, ist sich das Ministerium bewusst.
12 FleischMagazin 9/2020












































































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