Page 90 - Designbelaege_LVT_2019
P. 90
Designbeläge
Technische Details
Antibakteriell / Antimikrobiell
Die antibakterielle bzw. antimikrobielle Ausrüstung hemmt das Wachstum von Bakterien und anderen Mikroorganismen. Dadurch sollen das Infekti onsrisiko für den Menschen reduziert und die hygienischen Bedingungen erhöht werden. Zum Einsatz kommen Substanzen wie desinfizierend wir kendes Silber oder Titanoxid, die durch spezielle Nanostrukturen antimik robiell wirksam sind.
Antistatisch / Ableitfähig / Leitfähig
Die EN 14041 unterscheidet das elektrische Verhalten von Bodenbelägen zwischen:
– antistatisch (Körperspannung ≤ 2.000 V)
– ableitfähig (Durchgangswiderstand ≤ 109 Ω) – leitfähig (Durchgangswiderstand ≤ 106 Ω)
Ein antistatischer Fußboden setzt die Personenaufladung durch Begehen herab. Nach EN 14041 gilt er als antistatisch, wenn die entstehende Körper spannung 2.000 V nicht überschreitet. Die antistatische Eigenschaft wird bei PVCBelägen durch Beimengung von leitfähigen Antistatikzusätzen (z.B. Kohlenstoff) erzielt.
In sensiblen Bereichen wie Computerräumen oder Operationssälen werden ableitende bzw. leitende Fußböden eingesetzt. Elastische Bodenbeläge gelten als elektrostatisch ableitend, wenn der nach EN 1081 gemessene Durchgangs widerstand RD kleiner als 109 Ω ist. Bei einem Durchgangswiderstand geringer als 106 Ω gilt der Bodenbelag als elektrostatisch leitfähig.
Beanspruchungsklassen
Beanspruchungsklasse
Die zweistelligen Beanspruchungsklassen sowie die zugeordneten Sym bole erleichtern die Auswahl eines Bodenbelags für einen bestimmten Verwendungsbereich. Das in der DIN EN ISO 10874 (ersetzt DIN EN 685) festgelegte System unterscheidet in der ersten Ziffer zunächst nach den Ka tegorien Wohnen, Gewerbe und Industrie. Die Klassen 2x beziehen sich auf den Wohnbereich und sind am Einfamilienhaus im Symbol zu erkennen, die Klassen 3x und 4x beziehen sich auf den gewerblichen und industri ellen Bereich und werden durch ein stilisiertes Büro bzw. Fabrikgebäude gekennzeichnet. Die zweite Ziffer kennzeichnet die Strapazierfähigkeit in nerhalb dieser Bereiche und wird durch die Zahl der abgebildeten Personen symbolisiert. Insgesamt werden 11 Beanspruchungsklassen unterschieden.
Fase / V-Fuge
Als Fase oder VFuge wird eine Absenkung/Abschrägung entlang der Kante der Beläge bezeichnet. Sie vermittelt bei Holzdekoren den Eindruck einer Massivholzdiele. Es gibt Ausführungen mit umlaufender Fase oder mit ge fasten Längsseiten. Zudem gibt es noch Abwandlungen mit abgerundeten oder stufenförmigen Fugen wie bei echten Stein und Keramikböden.
Phthalate
Phthalate werden bei PVCProdukten als Weichmacher eingesetzt. Laut Bundesumweltministerium können einige Phthalate eine schädliche Wir kung auf die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen haben.
Rutschhemmstufen / R-Klassen
Arbeitsbereiche mit erhöhter Rutschgefahr machen die Verlegung von rutschhemmenden Bodenbelägen erforderlich. Der Grad der Rutschhem mung wird in Klassen von R9 bis R13 (höchste Rutschhemmung) eingeteilt. Hilfestellung bei der Umsetzung der Arbeitsschutzverordnungen bezüglich der Rutschgefahr gibt die Berufsgenossenschaftliche Regel BGR181. Zu meist erfüllen die Designbeläge aus der Übersicht die Anforderungen an die Klasse R9, einige sogar die der Klassen R10 bis R11 (siehe Seite 162). Für die Klassen R12 bis R13 wurden keine Qualitäten angeführt.
Ü-Zeichen/ abZ
Seit Mitte Oktober 2016 ist die Verwendung des ÜbereinstimmungsZei chens (ÜZeichen) auf CEgekennzeichneten Produkten nicht mehr zulässig. Designbeläge, die vor Inkrafttreten dieser Regelung neben dem CE auch das ÜZeichen trugen, dürfen weiterhin gehandelt werden. Das ÜZeichen hat jedoch seine Gültigkeit verloren und wird nicht mehr erteilt. Einige Herstel ler verwenden die Bewertungs und Prüfergebnisse der zugrundeliegenden allgemeinen bauaufsichtlichen Zulasssung (abZ) als zusätzlichen Nachweis von Produkteigenschaften, die über die CEKennzeichnung hinausgehen. Aus diesem Grund sind im anschließenden Tabellenteil die Hinweise zur abZ wei terhin enthalten.
www.raumausstattung.de
Klasse Symbol
21 A
22+ C
31 E
33 G
41 I
43 K 90
Verwendungszweck
mäßig/gering
normal
mäßig
stark
mäßig
stark
Beispiele für Einsatzbereiche
Schlafzimmer
Wohnräume, Eingangsflure, Esszimmer und Korridore
Hotels, Schlafzimmer, Konferenz- räume, kleine Büros
Korridore, Kaufhäuser, Lobbys, Schulen, Großraumbüros
meist sitzende Arbeitstätigkeit, leichte Fahrzeuge
andere industrielle Bereiche
normal/leicht
Wohnräume, Eingangsflure
22
stark
Wohnräume, Eingangsflure, Esszimmer und Korridore
23
normal
Klassenräume, kleine Büros, Boutiquen
32
intensiv
Mehrzweckhallen, Schalterräume, Kaufhäuser
34
B
D
F
H
normal
meist stehende Arbeitstätigkeit, Fahrzeugverkehr
42
J
industriell gewerblich wohnen