Page 28 - Designbelaege_LVT_2019
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 Designbeläge
 Die beiden PU-Beläge von Novalis gibt es in zwei Kollektionen: Snrgy (Steindesigns) und Ntrge (Holzdesigns).
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ten beschäftigen. Die Rückfragen kamen weniger aus den USA, wo man mehr die sich zusätzlich ergebenden Vermark­ tungschancen sieht. Vielmehr wunderten sich unsere eu­ ropäischen Partnern, die hieraus einen strategischen Rich­ tungswechsel ablesen wollten.
Wir agieren in einem Markt, in dem Verbraucher und Ent­ scheider ihre Produktauswahl relativ souverän treffen. Dies geschieht jedoch immer vor dem Hintergrund einer gesell­ schaftlichen und politischen Entwicklung, in der eine Tech­ nologie – oder auch Teile davon – in relativ kurzer Zeit stark im Brennpunkt einer öffentlichen Diskussion stehen können. Dadurch kann die Technologie oder Teile von ihr potentiell grundsätzlich in Frage gestellt und gefährdet werden. In einer solchen möglichen Situation möchten wir nicht ohne alternati­ ve Angebote für den Markt dastehen.
Von der Wiege bis zur Wiege – die größere Herausforderung
Gesellschaftlich hat das Verhältnis und der verantwortungs­ volle Umgang mit Kunststoffen einen neuen Stellenwert be­ kommen. Die Diskussion über die stoffliche Wiederverwertung am Ende des Lebenszyklus hat auf der Ebene der Verbauchs­ güter bereits begonnen.
Spätestens mit den Bildern der vermüllten Weltmeere und dem Seepferdchen mit dem Wattestäbchen auf den Titelseiten gro­ ßer Zeitungen und dem Youtube­Video der Schildkröte mit dem Strohhalm in der Nase ist die Diskussion über den Umgang mit
Kunststoffen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wirt­ schaft und Politik wurden bereits im Juli 2017 aufgeschreckt, als das chinesische Umweltministerium der Welthandelsorganisa­ tion WTO das Importverbot für 24 Abfallarten nach China ab Januar 2018 ankündigte.
Es zeichnet sich jetzt bereits ab, dass sich die Warenströme für Kunststoffe völlig neu sortieren werden. Schon 2025 sollen 10 Mio. t Recyclinggranulat wieder in den Produktionskreislauf integriert werden. Spätestens ab 2030 sollen nach der Kunst­ stoffstrategie der EU alle Kunststoffverpackungen wiederver­ wertbar sein; und es gelten dann verbindliche Recyclingquoten für die kunststoffverarbeitende Industrie mit dem Ziel, eine echte technische Kreislaufwirtschaft in Europa zu etablieren.
Für Industrie, Handel und Verarbeiter wird dies ein großes Problem darstellen. Herstellung, Verlegung, Rückbau und Einsammlung von Kunststoffbodenbelägen müssen dann dergestalt erfolgen, dass einer stofflichen Wiederverwertung nichts mehr im Wege steht. Darüber hinaus sollte es dann in einer Art und Weise erfolgen, die es erlaubt, die Recyclingware wirtschaftlich vertretbar in den Produktionszyklus zurück­ zuführen.
Welcher Werkstoff und welche Fußbodenprodukte zu diesem Zeitpunkt tonangebend und richtungsweisend sind? Dieses Urteil sollten wir dem Verbraucher überlassen. Er wird sich für das aus seiner Sicht bessere und schönere Produkt ent­ scheiden.
Carl Ruland





















































































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