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 Rahmen. Die Tipps gehören eher zum Basiswissen nachhaltigeren Lebens, etwa Wasser zu sparen, Lebens- mittel nicht wegzuwerfen oder wiederaufladbare Akkus stattBatterienzuverwenden.DasSortiment,dashier zusammengetragenwurde,istübersichtlich;neueoder spezielle Produkte enthält es offenbar nicht.
Dennoch hat die Idee, das vorhandene Sortiment unter einer neuen Überschrift zusammenzufassen, etwas für sich. Ikea fügt seiner klassischen Kernkompetenz, dem preisgünstigen und durchaus trendigen Einrichten, mit der Nachhaltigkeit eine weitere, derzeit immer wichti- ger werdende Komponente hinzu. Und lebt diese im Unternehmen gleich vor. Die Ikea Family, das waren schon immer die Kunden und der Möbelhändler.
Nachhaltige Möbel, nachhaltiges Einrichten – diesen Trend sieht auch das Zukunftsinstitut in seinem Home Report 2022. Neben der Renaissance der Küche als Platz für mehr Lebensqualität und modularen Möbeln nennt er „FurNEARture“ als aktuell dritte maßgebliche Ent- wicklung: Möbel (englisch: furniture), die in der Nähe (englisch: near) und aus lokalen Materialien hergestellt werden, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. Für sol- che, häufig handgefertigten Einrichtungsgegenstände seien Verbraucher in der Regel auch bereit, Wartezeiten in Kauf zu nehmen und höhere Preise zu zahlen.
Also noch kein Massenphänomen. Eher etwas für Manufakturen als für die Industrie; das gäben die
Produktionskapazitäten gar nicht her. Eher etwas für zahlungskräftige Kunden als für Otto Normal- verbraucher. Aber der Home Report verweist auf Ernährung/Lebensmittel und Kleidung. Die- se Segmente haben es vorgemacht: Herkunft, Produktionsbedingungen oder Umweltbelastungen bei Herstellung und Transport spielen für die Kauf- entscheidung inzwischen eine wichtige Rolle. Vege- tarisch und vegan hat längst die Discounter erreicht, T-Shirts aus Bio-Baumwolle gibt es dort ebenfalls zu kaufen. Diese Entwicklung kann sich auch in der Ein- richtung wiederholen.
Deutsche Hersteller sind bereits dran am Thema. Mit dem „Klimapakt für die Möbelindustrie“ sollen die CO2-Emissionen aus Produktion und Nutzung gesenkt werden. Wo das (noch) nicht ausreichend gelingt, hilft der Kauf von Klimaschutz-
zertifikaten bei der Kompen- sation. Das Umweltlabel der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) informiert den Verbraucher über diese An- strengungen, inzwischen auch bei Herstellern von Möbel- bezugsstoffen. Aktuell wurde die 2016 eingeführte Zerti- fizierung der Unternehmen auf klimaneutrale Produkte ausgeweitet.
Nachhaltigkeit
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BTH Heimtex 3/2022 15
Im Sustainable Living Shop-Konzept fasst Ikea Produkte zusammen, die beim nachhaltigeren Leben helfen sollen.
Fotos: Inter IKEA Systems























































































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