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Anhieb so gut, dass die Idee mit dem Innenarchitektur- Studium schnell ad acta gelegt wurde. Schulze absol- vierte in dem Bielefelder Betrieb seine Ausbildung und war dort im Anschluss neun Jahre tätig bis ihn private Gründe 2016 nach Oldenburg verschlugen. Von dort heuerte er im 70 Kilometer entfernten Bremerhaven bei einem Kollegenbetrieb an und pendelte täglich zwischen Wohnort und Arbeitsstätte.
In den Folgejahren wuchs der Wunsch, sich beruflich selbständig zu machen. Gemeinsam mit seiner Lebens- gefährtin, die Innenarchitektin ist, schmiedete Daniel Schulze seit 2019 Pläne für einen eigenen Laden bis der
Zufall zu Hilfe kam und der ambitionierte Raumausstat- ter ein geeignetes Ladenlokal empfohlen bekam: die Räumlichkeiten einer ehemaligen Raiffeisenbank an einer der Hauptzufahrtstraßen zur Oldenburger Innen- stadt waren frei geworden – der optimale Standort für Daniel Schulze. Ein Standort mit einer Besonderheit zu- dem, denn ein Teil der Bank in Form eines Geldautoma- ten und eines Service-Terminals ist weiterhin Bestand- teil der Immobilie – ein Garant für Laufkundschaft.
Mitte Juni dieses Jahres hat Daniel Schulze seine Meis- terprüfung in Oldenburg bestanden. Wir haben un- mittelbar danach mit ihm gesprochen.
Deko + Stoffe
für meinen Betrieb in die Hände von Marketing Spezialisten zu legen. Auch das Konzept für un sere SocialMediaAktivitäten wird von Beginn an von einem Spezialisten entwickelt und be gleitetet, denn ich halte es für zeitgemäß, nach außen einen ansprechenden Auftritt zu haben.
Welche Rolle spielt Social Media für das Raumausstatter-Handwerk?
Daniel Schulze: Social Media ist besonders wichtig für Referenzen, denn heu te schauen sich viele Kunden auf SocialMediaKanälen um. Sie lassen sich dort inspirieren und
Frisch gebackener Raumausstatter-Meis-
ter: Daniel Schulze aus Olden-
burg wagt direkt nach der
Meister- prüfung den
Sprung in die Selbstän-
digkeit.
entscheiden auf dieser Basis, was ihnen gefällt und setzen sich dann mit der jeweilige Firma in Verbindung. Aus diesem Grunde ist das ein sehr wichtiger Bereich, der auf jeden Fall gut gepflegt werden sollte.
Wie wichtig sind oder werden Raumpla- nungs-Tools für das Beratungsgespräch ?
Daniel Schulze: Wir arbeiten jetzt schon mit 3D Planungen für die Kunden und das ist das, was viele Kunden mittlerweile haben möchten. Es kommen auch immer mehr Apps auf den Markt, mit denen ich über mein Smartphone durch mei nen Raum gehe und mir beispielsweise mein WunschSofa anzeigen lassen kann.
Es gibt auch immer mehr Hersteller, die solche Tools anbieten.
Sie haben sich intensiv mit dem Thema La- denbau befasst. Nach welchen Kriterien sind Sie dabei vorgegangen ?
Daniel Schulze: Wir arbeiten mit dem Laden bauSystem von Jab Anstoetz, zu dem auch ein PlanungsService gehört. Da meine Lebens gefährtin Innenarchitektin ist, haben wir die Planung in Eigenarbeit gemacht. Ein weiterer hilfreicher Support, gerade wenn man sich selb ständig macht, ist das FinanzierungsKonzept von Jab Anstoetz.
Gibt es Themen, die Ihnen für Ihre Tätigkeit besonders am Herzen liegen ?
Daniel Schulze: Das Thema Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig. Ich werde beispielsweise in meinem Fuhrpark ein ELastenBike haben. Da werden Ware und Akkuschrauber vorne reingelegt und damit fahre ich dann zum Kun den. Natürlich funktioniert das nicht mit jedem Auftrag aber Termine zum Ausmessen kann ich problemlos auch mit dem Fahrrad absolvieren, da muss es nicht immer das Auto sein. Und sobald das Geschäft angelaufen ist, wird auch im KFZBereich ein EFahrzeug zum Einsatz kommen.
Außerdem finde ich es gut, dass die Hersteller immer mehr in Sachen Nachhaltigkeit machen und mehr anbieten. Die Stoffe werden immer besser und damit immer verkäuflicher. Es ist wichtig, dass die Lieferanten bei dem Thema mitgehen, mehr machen und das Thema för dern, damit die Raumausstatter diese Produkte gerne verkaufen. Und wir müssen unseren Kun den nachhaltige Produkte schmackhaft machen, denn es ist nicht eine Frage des Preises. Jetzt sind wir gefordert, die Kunden darauf aufmerk sam zu machen, dass es auch nachhaltige Stoffe gibt.
Was wünschen Sie sich für Ihren Betrieb ?
Daniel Schulze: Ich wünsche mir, dass wir einen guten Start haben und es dann gut vorangeht. Vor allem hoffe ich, dass es keinen weiteren Lock down gibt.
Die Fragen stellte Michaela Fischer
SN-Home.de
BTH Heimtex 7-8/2021 93
Foto: Daniel Schulze