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Großhandel
Hell und aufgeräumt: Innenansicht des Geschäfts
Walzen, Gipskartonplatten – eben alles, was Gipser, Maler und Trockenbauer so brauchen. Als spezialisier- ter Baustoffgroßhändler setzte Schmidt schon früh auf die Eigenmarkenstrategie bei Farben und Lacken. „Die sind unverwechselbar, von gleichbleibend hoher Qua- lität und: Jeder Farbeimer ist Werbung“, sagt Schmidt.
2009 baute Schmidt in Teningen neu und schuf damit den nötigen Lager- und Wirkraum, um die Liefergaran- tie auch auf dem eingeschlagenen, schnellen Expansi- onskurs gewährleisten zu können. Schon früh stelle er qualifizierte Spezialisten ein – vom Maler- und Lackier- ermeister über den erfahrenen Trockenbauer bis hin zum gestandenen Gipser – die in ihren jeweiligen Dis- ziplinen ein profundes Fachwissen mitbrachten und damit herausragende Beratungsqualität garantierten.
Außenansicht des Hauptsitzes von Schmidt Gipser und Malerbedarf in Teningen
Parallel dazu übertrug er Verantwortung auf die Mit- arbeiter, zog flache Hierarchien ein und schuf damit den nötigen „Freiraum“, damit die Angestellten eigene Ideen einbringen, eigenständig Produkterweiterun- gen vornehmen und eigenverantwortlich arbeiten konnten. Mittlerweile beschäftigt Schmidt im Groß- handel 35 Mitarbeiter. Der Lieferfuhrpark umfasst drei Transporter, drei LKWs und einen Kran-LKW, die täg- lich durchs Badische rollen und Baustellen ansteuern. „Unser Team ist ganz nah dran am Geschäftskunden, weiß um deren Bedürfnisse und kann deshalb zielge- richtete Produktlösungen anbieten. Gekoppelt mit un- serer starken Eigenmarke haben wir damit in der Regi- on ein Alleinstellungsmerkmal, das beim Zielklientel ankommt“, sagt Schmidt.
In direkter Nachbarschaft zum Stammsitz ist das mitt- lerweile 15-köpfige Team von „Malerversand.de“ un- tergekommen, die täglich Hunderte Pakete mit Pin- seln, Farben, Lacken, Tapeten, dem nötigen Werkzeug zur Verarbeitung und vielem mehr versenden. Aktuell können online gut 2000 verschiedene Artikel geordert werden. Der Bau einer weiteren Lagerhalle für den Onlinehandel ist bereits bewilligt und startet noch in diesem Jahr.
„Mit dem 2015 aufgesetzten Online-Job wollte ich neue Kundengruppen gewinnen und war überzeugt, dass das schnell klappt, was sich als naiv herausstell- te. Denn der Kunde muss die Webseite erst einmal finden. Das war mir anfangs so nicht bewusst, weil ich dachte, über die Googlesuche wird das Portal schnell von vielen Usern genutzt. Pustekuchen. Es gab Tage, da machten wir vierstellige Verluste. Da wurde mir schon mulmig ob meiner eigenen Courage. Wenn ich anfangs gewusst hätte, was mich erwartet, ich weiß nicht, ob ich dann losgelaufen wäre. Klar war aber auch, dass man nicht auf halber Strecke umkehren kann. Also habe ich die blutige Nase als Erfahrungs- schatz abgespeichert und den Auftritt samt Shop- system und technischem Unterbau immer weiter professionalisiert. Und der wachsende Erfolg gibt uns recht“, sagt Schmidt.
Als Tobias Schmidt 2006 den elterlichen Betrieb in zweiter Generation übernahm, lag der Jahresumsatz bei 250000 Euro. Mittlerweile erwirtschaftet Schmidt mit beiden Geschäftsfeldern knapp 10 Millionen Euro – und die Kurve zeigt weiter nach oben. Eine Erfolgsge- schichte, die eng verzahnt ist mit der Erkenntnis, dass ein digitales Schaufenster nicht mehr ausreicht, um auch in zehn Jahren noch gute Geschäfte machen zu können. fau
www.malerversand.de
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