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Materialauswahl
Materialauswahl
Stand der Technik - Beschaffungsprozess für individualisierte PSA
ProPSA Stick - Digitalisierte Prozesskette für individualisierte PSA
Maschinenbestückung
Stickprozess inkl. Zuführeinheit
Stickprozess
Qualitätsprüfung
Qualitätsprüfung
TEXTIL | LEASING
Garn Gewebe CAD
PSA-Konform Material
CAD
PSA-Konform 100% Kontrolle Flexibilität
72 WRP 3 / 2022
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Abbildung 2: Herstellungsprozess eines PSA-Emblems und der zukünftige ProPSAStick in digitalisierter, qualitätssicherer Form.
Wissen über die Verarbeitung dieser Materialien im Stickverfahren existiert, erstreckt sich ein Spannungs- feld vom Kundengespräch, über die Bestellung von PSA-Emblemen beim Stickereibetrieb bis hin zur Nä- herei. Informationen zu Form und Farben sowie den geforderten Materialien für Stickgarn und Sticksubst- rat vom Hersteller müssen nach PSA-Vorgaben umge- setzt werden. In Abbildung 2 ist der derzeitige Herstel- lungsprozess eines PSA-Emblems und der zukünftige ProPSAStick in digitalisierter, qualitätssicherer Form dargestellt.
Forschungsprojekt ProPSAStick
Im Forschungsprojekt ProPSAStick arbeiten Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft seit eineinhalb Jahren zusammen, um erstmalig ein Stickverfahren mit einer Echtzeit-Prozessüberwachung der Materialzuführung zur Herstellung individualisierter PSA-Embleme zu entwickeln. Die Konstruktion eines neuartigen Zuführ- systems gewährleistet die fehlerfreie Auswahl und Ein- spannung des Stickgrunds. Mittels Inline-Überwachung des Stickprozesses wird eine erhöhte Prozesssicherheit erzielt. Durch die Erarbeitung digitaler Schnittstellen zwischen Maschine, Material, Mitarbeiter und Auftrag wird eine korrekte Materialauswahl garantiert, welche im konventionellen Produktionsbetrieb ein enormes Fehlerpotenzial darstellt. Zusätzlich wird das Risiko un- zureichender Fertigungsparameter auf Grundlage opti- scher und technischer Anforderungen sowie schlechte
Verarbeitbarkeit neuer Materialien minimiert. Somit können Stickfehler durch exakte Maschinenprogram- mierung und Maschineneinrüstung mit Garnen und Stickuntergrund vermieden werden. Durch Kombinati- on der angestrebten Innovationen wird die Produktivi- tät gesteigert und die Ausschussrate reduziert.
Projektende im April 2022
Bis zum Projektende im April 2022 wird die Ge- staltungsplattform in den Produktionsprozess von PSA-Emblemen der Firma Hollmann entwickelt und implementiert. Die Entwicklung der digitalen Mate- rial- und Prozessparametererfassung sowie Automa- tisierung des Rüstvorgangs für den Stickbetrieb wird derzeit am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University abgeschlossen.
Die Hollmann GmbH mit Sitz in Köln, geleitet von Geschäftsführerin Dipl.-Ing. Danicia Hollmann, hat sich auf die Stickerei von PSA-Emblemen spezialisiert. Aktuell werden neue Lösungen entwickelt, um Bestel- lungen und die Produktion von PSA-Emblemen noch transparenter und effizienter zu gestalten.
Danksagung: Wir danken dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie für die finanzielle Förde- rung des Forschungsvorhabens „ProPSAStick“ im Rah- men des Förderprogrammes ZIM-Zentrales Innovati- onsprogramm Mittelstand.
Foto: RWTH