Page 49 - Haustex_07-08/2020
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Haustex: Frau Stumpf, Herr Binder, sie be- treiben nicht nur ein stationäres Fachge- schäft, sondern sind auch Dienstleister für Kollegen. Wie muss man sich das vorstellen ?
Ute Stumpf: Wir haben ein Ladengeschäft, das ungefähr 40 Prozent unseres Umsat- zes erbringt. Der Online-Handel über un- seren eigenen Shop macht noch einmal 20 Prozent aus. Die restlichen 40 Prozent erwirtschaften wir als Dienstleister für die Fachhändler-Kollegen. Viele in der Bran- che arbeiten seit Jahren für ihre „karierten Maiglöckchen“ oder auch ganz einfach für Waschen und Reinigen mit uns zusammen.
Haustex: Was können Sie hier für den Fach- handel tun ?
Steven Binder: Wir sehen uns als verlän- gerte Werkbank, ganz klammheimlich oh- ne unsere Label an den Betten – im Gegen- teil. Wenn es gewünscht wird auch mit dem Hausetikett unserer Fach-Kunden. Hier können wir unsere Waschstraße für Dau- nen- und Naturhaardecken, unsere Reini- gungsmaschine für Aufarbeitungen sowie unsere Näherei prima einsetzen. Wir haben die gängigen Qualitäten bei Meterware und Hüllen vorrätig – genauso wie billige Sofa- kissenfüllungen bis zur Eiderdaune immer am Lager sind.
Haustex: Ist ein solches Konzept denn ren- tabel ?
Ute Stumpf: Nicht nur wir, auch viele Kol- legen beschreiben schon seit einiger Zeit den Wunsch des Endkunden, nicht mehr alles einfach in den Müll zu werfen und neu zu kaufen, sondern nach sinnvollen
sn-home.de
Möglichkeiten zu suchen, vorhandenes weiter zu verwenden. Ob dann aus einem alten Karostepp nur mehr ein Kopfkissen wird – oder eben wieder eine wunderba- re Daunendecke... Im Zeitalter von Nach- haltigkeit, von Tierschutz, von sparsamem Umgang mit Ressourcen, und auch in den jetzt kommenden Zeiten der Sparsamkeit, ergibt es Sinn, sich um die vorhandenen Betten der Kunden zu kümmern. Auch für den Geldbeutel des Kunden.
Haustex: An Neuware verdient der Händler aber doch mehr ?
Steven Binder: Das ist nur im ersten Mo- ment eine Umsatzeinbuße. Der Kunde, der sich und seine Betten wertgeschätzt sieht, kommt wieder und empfiehlt wei- ter. Hierbei unterstützen wir den Fachhan- del, schnell und unkompliziert, per Tele- fon oder auch über das ein oder andere Online-Werkzeug. Und ganz nebenbei: Es argumentiert sich leichter beim Neukauf hochwertiger Qualitäten mit entsprechen- dem Preis, wenn der Kunde sich sicher sein kann, mit dem teuren Stück in ein paar Jah- ren einen Fachhändler zu kennen, der dies rentabel wieder in Ordnung bringt. Kurz gesagt: heute hochwertiger verkaufen – und in Zukunft einen unbeworbenen Kunden sicher wiedersehen.
Haustex: Was macht ihr Geschäft hier be- sonders ?
Ute Stumpf: Wir nähen jeden Kunden- wunsch, solange die Ware noch unter eine Nähnadel geht, und das ab einem Stück, egal was es ist. Sondergeschichten
Waschen, reinigen, nähen: Ute Stumpf und Steven Binder bieten in ihrem Geschäft in Aglasterhausen einen um- fangreichen Service für Fachhandels-Kollegen an.
wie bunte Daunendecken, Kissen und Decken in Sondergrößen, mit kunden- eigener oder kollegeneigener Ware. Und das geht alles richtig schnell – 90 Prozent der extra gefertigten Bettstücke erreichen den Kollegen innerhalb einer Woche. In fast allen Fällen können wir bei einer An- frage noch am Telefon einen Preis für die Anfertigung durchgeben, oder wir stel- len ihnen kostenlos unser Angebotstool Fahpo zur Verfügung. Der Kunde kann außerdem unseren Online-Konfigurator für besondere Daunendecken nutzen. Das werden wir auch die nächsten Jahre genau so weiter machen. Die Zukunft ist das, was wir alle gemeinsam daraus ma- chen. Und sie wird kooperativ sein müs- sen, wenn wir erfolgreich sein wollen.
Fachhandel
 Betten Stumpf, Aglasterhausen
Dienstleister für Kollegen im Fachhandel
Aglasterhausen. Betten Stumpf in Aglasterhausen begeht in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag, der Corona- bedingt nicht wirklich gefeiert werden kann. Mit der Haustex sprachen die Inhaber Ute Stumpf und Steven Binder über ihre Serviceleistungen für Fachhandelskollegen.
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