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SELBSTBEWUSST
IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT
Einer ihrer Handelsvertreter machte Ste- phanie Foica darauf aufmerksam, dass in Gilching eine Raumausstatterin ihren Be- trieb aufgibt. Über Nacht entwickelte sich die Idee, die – allerdings für später – bereits an- gedachte Selbstständigkeit vorzuziehen. „Ich habe mir den Laden angeschaut. Das war in der ersten Aprilwoche 2014. Die Dame mein- te, sie sei Ende des Monats draußen und so gründete ich zum 1. Mai, mit einer Planungs- phase von knapp drei Wochen, die.raum- manufaktur. Seither bin ich hier.“
„Unseren bisher größten Auftrag haben wir 2023 abgeschlossen, als wir im ös- terreichischen Kitzbühel in einer Villa 1.000 m2 Stoff verarbeitet haben“, erzählt die Raumausstattermeisterin. Wichtig ist ihr zu betonen, dass bei ihr alle Kunden ohne Un- terschied beraten werden, ganz gleich, ob sie nur ein Plissee für ein Fenster suchen, ein al- tes Sofa neu polstern oder eben in einer Villa 1.000 m2 Stoff verarbeitet sehen wollen. „Man weiß auch nie, ob jemand, der heute ein Plis- see sucht, nicht morgen schon ein größeres Projekt plant.“
HANDWERKSKOOPERATIONEN: EINE WIN-WIN-WIN-SITUATION
Für größere Projekte im regionalen Raum bie- tet die.raummanufaktur an, alle nötigen Leis- tungen bei sich zu bündeln – von der ersten Beratung bis hin zur fertigen Montage – und somit auch alle beteiligten Gewerke zu koor- dinieren. „Diese Handwerkskooperationen sind ganz langsam gewachsen“, erklärt Ste- phanie Foica. „Ich habe schon immer gerne mehr gemacht als ,nur’ genäht und gepols- tert.“ Dass ein großer Bereich ihrer Arbeit heute die Planung und Gestaltung von Raumsituationen ist, liegt ihr daher sehr.
Foica arbeitet mit diversen regionalen Handwerksbetrieben zusammen. Zu ihren Kontakten zählen ein Montageteam sowie Bodenleger, Elektriker, Installateure, Maler, mehrere Schreiner und zwei Kaminbauer. „Bei den Schreiner- und Kaminarbeiten gibt es so unterschiedliche Stile, da ist es ratsam, mit mehreren zusammenzuarbeiten“, weiß die Projektkoordinatorin, der gerade die In-
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Polstern gehört zu den Kernkompetenzen des Meisterbetriebs.
dividualität ihrer Kunden am Herzen liegt. „Natürlich könnte ich auch meinen Stil ver- kaufen, aber das möchte ich nicht“, erklärt sie in Bezug auf die Abläufe größerer Projekte.
Interessenten, die sich zum Beispiel für die Komplettsanierung und Neuausstattung ei- nes Raumes an die.raummanufaktur wen- den, werden zunächst vor Ort besucht. In einem ersten Beratungsgespräch gilt es herauszufinden, was der Kunde möchte. Manche wissen das sehr genau, anderen muss unter die Arme gegriffen werden. Nach der Besichtigung und Beratung folgt ein ers-
ter Entwurf. Wird der abgesegnet, geht es an die Budgetplanung. Im nächsten Schritt holt Stephanie Foica die Kostenvoranschläge bei den Gewerken ein, klopft die jeweiligen Lieferzeiten ab und erst wenn die bekannt sind, wird der Zeitraum für Umbauarbeiten und Montage festgelegt.
Dass diese Vorgehensweise für alle Betei- ligten vorteilhaft ist, davon ist Stephanie Foica überzeugt: Die Kunden haben eine Ansprechpartnerin für alle Anliegen und müssen sich um nichts kümmern. Die Ge- werke wissen, dass sie auch für weitere
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