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wird für 2022 eine Seitwärtsbewegung der Menge auf 856.000 t vorausgesagt. Damit liegt diese immer noch leicht über dem Vorkrisenjahr 2019. Der Umsatz mit Bautenfarben wird den Schätzungen zufolge um 3 % auf 1,9 Mrd. EUR nach oben gehen.
Der Verbrauch an Industrielacken stieg in der Menge leicht um 2 % und im Wert um 8 %. Im Sinkflug befan- den sich mit -12 % Autoserienlacke. Ein Grund ist die gedrosselte Automobilproduktion. Positiv entwickelte sich dagegen der Absatz in den anderen Industriesek- toren. In diesem Jahr wird mit einem weiteren Anstieg von 3 % bei den Industrielacken gerechneten, bei Au- toserien um 6 %. Insgesamt prognostiziert der VdL ein Umsatzwachstum bei Industrielacken von satten 7 % auf 3,1 Mrd. EUR. Der Absatz von Druckfarben ging 2021 um 4 % auf 775 Mio. EUR zurück.
Optimistischer Blick nach vorn
Nach Angaben Jansens haben außer Rekordpreisen am Rohstoffmarkt und einem starken Dollar, erschwerte Lieferketten, Produktionsausfälle bei Pigmenten und Epoxidharzen sowie mangelnde Transportkapazitäten die Ergebnisse der Farbenhersteller im vergangenen Jahr gedrückt. „Am voraussichtlichen Ende der akuten Covid-19-Pandemie lässt sich wohl feststellen, dass die Farbenindustrie mit einem blauen Auge davonge- kommen ist und sich in Teilen sogar von der negati- ven Gesamtentwicklung abkoppeln konnte und jetzt insgesamt optimistisch nach vorne sieht“, machte der Präsident deutlich.
VdL-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kanert kon- zentrierte sich auf die politische Arbeit des Verbands, insbesondere mit dem Europäischen Green Deal. Er kritisierte den erheblichen Handlungs- und Erwar- tungsdruck auf Seiten der EU-Kommission. „Die Lack- und Druckfarbenindustrie ist wegen ihrer extremen Vielfalt der Produkte und Formulierungen insbeson- dere bei der neuen Chemikalienstrategie erheblich belastet. Alle Beteiligten sollten sich hier von wissen- schaftlichen Erkenntnissen und nicht von politischen Absichten leiten lassen“, appellierte Kanert an die Entscheidungsträger.
Der Hauptgeschäftsführer befürchtet, dass bei künftig weniger Rohstoffverfügbarkeit im Rahmen des Green Deal zahlreiche Rezepturen verändert werden müss- ten, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Anpassung der Rezeptur mit Qualitätsprüfung dauere aber mindestens zwei Jahre.
Nach Auskunft Jansens haben mittelständische Her- steller von Bautenanstrichmitteln mehr als 1.000
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„Die Lack- und Druckfarbenindustrie ist wegen ihrer extremen Vielfalt der Produkte und Formulierungen insbesondere
bei der neuen Chemikalienstrategie erheblich belastet. Alle Beteiligten sollten sich hier von wissenschaft-
lichen Erkenntnissen und nicht von politischen Absichten leiten lassen.“
Dr. Martin Kanert, VdL- Hauptgeschäftsführer an die Politik
Rezepturen. Die zu verändern erfordere einen gro- ßen Kraftakt. „Haben wir auch das Personal dafür im Labor ?“, fragte er. Jansen und auch Kahnert machten dennoch deutlich, dass die Farbenindustrie bereit sei, einen großen Beitrag zum Gelingen des Green Deals zu leisten.
Cornelia Küsel
Farbenmagazin
BTH Heimtex 3/2022 85

